Wie ich es jeden Tag aufs Neue schaffe, dass mein Oberstübchen mein Handeln manipuliert.

Meine Falten werden mehr, werden tiefer. Ich vergreise. Mein Kaffeekonsum verdoppelt sich nicht,
er schießt von Minute zu Minute exponentiell in die Höhe.
Mein Stresspegel ist an manchen Tagen so hoch wie in Kriegsgebieten. Es herrscht sozusagen eine Cortisolausschüttung im Szenario meiner Todesangst. Irgendwann sehe ich aus wie Liz Taylor. Mit 30.

Mir geht der Gedanke nicht aus dem Kopf, einfach alles zu ändern. Wie wäre es, wenn ich durch die Welt reisen könnte? Das erleben könnte, was mir am meisten Spaß macht, mich herausfordert? Eine neue Sprache zu lernen? Natürlich werden einige Stimmen in mir wach! "Du hast Verantwortung für ein Kind, für einen hyperaktiven Mops und im gewissen Maße auch für deinen Partner." All das sind meine Glaubenssätze, die ich aus meiner guten Kinderstube mitgeliefert bekam. Gratis und ohne irgendwelche Gegenleistung. Arbeite hart und viel, sonst bist du nichts wert. Typisch für die westliche Gesellschaft. Als kleines Give-Away für den Alltag sozusagen. Wie vielen Menschen fällt es schwer, ihre eigene Arbeit zu bewerten? Oftmals ist die Zeit der Maßstab dafür, wie viel Selbstwertgefühl sie besitzen. Umso mehr investierte Zeit, positives Feedback von Kollegen und Vorgesetztem, desto besser das Selbstwertgefühl.

Jedoch war meine Mama so frei und hat mir unter anderem auch positive Affirmationen mit auf den Weg gegeben.  "Tue das, was dir Spaß macht." - "Du schaffst das." - "Du bist ein Genie." (Kein Scherz, aber vielleicht hätte ich es nicht innerlich belächeln sollen, sondern bejahen?) " Du bist ein toller Mensch, so wie du das alles meisterst." - Das kann ich noch bis Timbuktu - kilometerlang betrachtet - fortführen. Das war bestimmt zu viel des Guten, denn ich bin manchmal der Überzeugung, ich sei wirklich ein Genie. Jedoch fehlen mir dazu etliche Fähigkeiten. Das ist das Schlechte daran. Vielleicht ist es auch das, was meinen Weg anders gestalten lässt als andere in meinem Alter. Ich glaube, dass ich zu viel positives Feedback erhalten habe und dachte, ich kann alles erreichen. Dem ist aber nicht so.

Mit Kind zu reisen, ist sinnvoller als meine Glaubenssätze es mir weismachen wollen. Wo kann man mehr lernen, als beim Reisen? Mehr erfahren? Mehr erleben? Ich möchte auch nicht bis zum Nirwana arbeiten, um meine ersehnte Rente zu genießen. Bei der Inflationsrate bleibt mir so gesehen meine Sparbüchse. Schüttel ich sie, höre ich nichts. Ich möchte im Hier und Jetzt leben. Ich möchte flexibel sein und meine Zeit selbst einteilen. Ich möchte zwischen Phasen der Belastung und Erholung switchen können, wie es mir lieb ist. Und nicht 50 Wochen im Jahr arbeiten, um mir dann 2 Wochen Erholung zu genehmigen. Aber irgendwie ist mir bei diesen schönen Gedanken immer eins im Weg. Mein ständiges Grübeln, meine negativen Glaubenssätze. Demzufolge verhalte ich mich auch so. Ich handle unter Vorbehalt.

Mit der Zeit habe ich aber einige Methoden gefunden, die mich meinem Traum näher bringen. Diese würde ich gerne mit dir teilen und hoffe, dass sie dir eine kleine Hilfe sein können.


Meine 10 Methoden, um deinen Träumen näher zu kommen


1. Leide auf keinen Fall an Fantasiemangel!

Male dir deine Träume in den schönsten Farben aus. Stelle dir im Detail vor, wie GENAU dein Ziel aussehen soll. Visualisiere es und schreibe es dir auf. Schäme dich nicht für deine Träume, auch wenn andere dich belächeln.

2. Fange klein an.

Überlege dir, warum du bis zur Rente warten willst, um dein Traum zu verwirklichen? Du verbringst die besten Jahre deines Lebens mit dem Warten auf dein eigenes Glück. Verwirkliche deine Träume also sofort. Fange dabei klein an. Wenn du dir jeden Tag nur 10 Minuten Zeit dafür nimmst, sind das im Jahr 243 Stunden, die du damit verbringst, deinem Wunsch näher zu kommen. Das ist doch schon eine Menge, findest du nicht? 10 Minuten sind besser als "Aufschieberitis". In einem Jahr ärgerst du dich vielleicht, warum du nicht damals schon begonnen hast. Und denk immer daran. "Aller Anfang ist schwer." Ausgelutscht, aber wahr.

3. Ignoriere die unwichtigen Dinge.

In der heutigen Zeit gibt es eine riesige Informationsflut, die jeden Tag auf uns einwirkt. Facebook, Whatsapp, Emails, Instagram, Fernsehen sind nur einige der Medien, die uns tagtäglich umgeben. Selektiere das, was für dich wichtig ist. Surfe nicht aus langer Weile im Internet, sondern nutze deine gewonnene Zeit mit Dingen, die dir Spaß machen und dich in deiner Entwicklung fördern. :)

4. Lass dich nicht länger von deinem Oberstübchen austricksen.

Eliminiere deine negativen Glaubenssätze. Hinterfrage ab und an in besonders heiklen Situationen, warum gerade dieser Glaubenssatz dich daran hindert, das zu tun. Welche Konsequenzen hätte es für dich, wenn du ihn "gewähren" lässt?

5. Many hands make light work.

Kennst du jemanden, der es liebt zu recherchieren oder Fenster zu putzen?;) Wenn das so gar nicht dein "Ding" ist, delegiere unangenehme Aufgaben an Freunde oder Bekannte, die dir gerne helfen. Im Gegenzug gibt es sicherlich Dinge, die du gut kannst und dich erfreuen. So kannst du dich dafür revanchieren und hast Zeit, dich auf dein "Ding" zu konzentrieren.

6. Erreiche den maximalen Effekt mit minimalem Aufwand.

Bist du angestellt? Ist es dir möglich Home-Office-Vereinbarungen zu treffen? Vielleicht kannst du deinen Zeitplan umstellen und so 90% der Resultate in einem Zehntel der Zeit erzielen. Das würde dir mehr Freiraum verschaffen für Dinge, die du gerne machst. Überlege dir, wie du am effektivsten arbeiten kannst. Um meine Beiträge zu schreiben, recherchiere ich vorher, mache mir Notizen und setze mir dann ein Zeitlimit von 1h-3h(je nach Aufwand), um den Artikel zu schreiben. So komme ich auch nicht in Versuchung abzuschweifen.

7. Gönn' dir Pausen.

Gewähre dir in gewählten und kontinuierlichen Abständen "Ruheinseln". Was lässt dich entspannen? Ein Bad, eine Massage? Shoppen gehen? Yoga;)? Telefonieren mit Freunden? 20 Minuten Powernapping? Das kann alles Mögliche sein. Plane es regelmäßig in deinen Alltag ein, damit du wieder konzentriert arbeiten kannst.

8. Werde nicht inaktiv.

Dein Ziel sollte es sein, Dinge zu tun, die dir Spaß machen. Werde also bitte nicht inaktiv und nutze deine gewonnene Zeit nicht dafür, um zu chillen. Schlafen kannst du, wenn du wirklich müde bist. ;)

9. Definiere das Wort "Erfolg" für dich.

Jeder definiert das Wort "Erfolg" anders. Es ist entscheidend, wie deine Definition ist. Für den Einen ist es das dicke Bankkonto, für den Anderen das Beherrschen mehrerer Sprachen. Für jemanden anders vielleicht Zeit, weil er diese durch seinen Job nicht hat. Kinder? Frei und unabhängig sein? Es gibt unzählige Definitionen von Erfolg. Finde deine!

10. Unterscheide zwischen Distress und Eustress.

Distress ist grundsätzlich schlecht. Er entsteht, wenn dich jemand beleidigt, dein Chef dir destruktive Kritik gibt. Dies sind alles Stimuli, die dich schwach, selbstunsicher und leistungsunfähig machen. Eustress dagegen ist für dein Gemüt ein positives Ereignis. Er ist gesund für dich. Eustress entsteht, wenn du dich einer Herausforderung stellst, dir Ziele setzt und diese nach und nach erreichst. Dieser Stress macht dich selbstsicherer und lässt dich wachsen. Der Clou dabei ist, dass du diese beiden Dinge lernst zu unterscheiden und mehr Eustress in dein Leben lässt.

IN DEM SINNE  "Stay beautiful and BE CLEVER!"

 Photos: Ігор Устинський






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